Maruso's Chow Chow

Maruso´s Chow Chows werden "Filmstars"

  
Catherine Deneuve und Heinz Bennent mit Ginger an ihrem letzten Drehtag
Bildquelle: http://toutsurdeneuve.free.fr/

Im Frühling 2003 wurde ein Film über Marie Bonaparte - dargestellt von Catherine Deneuve - gedreht. Frau Bonaparte war eine enge Freundin von Dr. Sigmund Freud - dargestellt von Heinz Bennent - welcher ein großer Chow-Liebhaber war.
Unsere
Ginger, "Eldorado´s Memphis Belle" hatte die Ehre, die Hündin Jofi (im Film "Tatoo" genannt) des Herrn Dr. Sigmund Freud spielen zu dürfen.
Ihre Enkel, Maruso´s H-Wurf, stellten die Welpen von Jofi (Tatoo) dar. Marie Bonaparte erhielt einen dieser Welpen, "Topsy". Topsy wurde (mit Ausnahme der Aufnahmen am Meer) von Maruso´s Eileen dargestellt.

Für mich war es sehr aufregend Weltstars wie Catherine Deneuve hautnah erleben und in die Filmwelt schnuppern zu dürfen.

Besonders stolz bin ich auf unsere Hunde, die keine Szene verpatzten. Ginger benahm sich wie ein Profi. Egal ob Innenaufnahmen gemacht wurden, ob sie im Zug zu Füßen des Dr. Freud reiste oder bei einer Jause der Familie anwesend war. Es war als wusste sie, was sie zu tun hatte, so lange die Kamera lief.

Die Akteure und die Mannschaft im Hintergrund freuten sich bei jedem Drehtag, Ginger zu sehen. Sie wurde mit lautem Hallo und Streicheleinheiten willkommen geheißen. Erst wenn Ginger ausgiebig liebkost war, wurde auch ich begrüßt.

Am letzten Drehtag wurde Ginger wie ein echter Star mit einem großen Applaus der Schauspieler und des ganzen Teams verabschiedet.


 Aus dem Inhalt

 Marie Bonaparte (Catherine Deneuve), Urgroßnichte Kaiser Napoleons I, Prinzessin von Griechenland und Dänemark, schillernde Frauenfigur der jüngeren Geschichte. Sie war von Adel, pflegte Beziehungen zu zahlreichen Königshäusern, Politikern und Wissenschaftern, war Erbin des riesigen, in Monte Carlo investierten Vermögens der Familie Blanc, war wissbegierig und selbstbewusst – eine starke Persönlichkeit und eine unabhängige, moderne Frau, die sich mit der einengenden Rolle der Ehefrau und Mutter nicht abfinden wollte.  

„Marie Bonaparte“ erzählt die Geschichte einer starken Frau und zeigt die Verunsicherung, die diese Frau durch ihr selbstbewusstes und kompromissloses Denken und Handeln, das ihrer Zeit weit voraus war, in ihrem familiären und sozialen Umfeld auslöste. 

Und vor allem erzählt sie Marie Bonapartes tiefe, aber auch konfliktreiche Freundschaft zu Sigmund Freud (Heinz Bennent), der gleichzeitig ihr persönlicher Psychoanalytiker und Lehrmeister war. Sie begab sich 43-jährig nach mehreren erfolglosen Operationen wegen ihrer Frigidität zu ihm in Behandlung und war überzeugt von den Erfolgen der Freudschen Methode und begeistert von Freud als Wissenschafter und als Mensch. Zeitlebens war sie ihm eine loyale und äußerst großzügige Freundin. Wiederholt rettete sie Freuds psychoanalytischen Verlag vor dem Untergang. 

Sie nutzte ihre Machtposition innerhalb der Gesellschaft und der Politik, um Freud in jeder Hinsicht zu unterstützen, seine Theorien zu verbreiten und Freuds Einfluss zu stärken. Mit ihren Übersetzungen trug sie dazu bei, Freuds Schriften in Europa, insbesondere in Frankreich einer großen Leserschaft zugänglich zu machen. 

Sie scheute nicht die Konfrontation mit Freud, als sie vorausschauend dem öffentlichen Interesse am Wissenschaftler Freud den Vorrang gab vor dessen persönlichen Interessen. Sie weigerte sich hartnäckig, Freud seine persönlichen Briefe auszuhändigen, die er mit seinem Freund und Kollegen Wilhelm Fliess gewechselt hatte und die nach dessen Tod einem Erpresser in die Hände gefallen waren, weil sie diese – wohl wissend um deren zukünftige Bedeutung für die psychoanalytische Forschung – der Nachwelt erhalten wollte. 

1938 verhalf sie Freud und seiner Familie zur Flucht vor den Nazis aus Österreich nach London, wo er 1939 verstarb. 

So sehr Marie Bonaparte Freud verehrte, bewahrte sie ihr kritisches Urteil. Von Wien nach Paris zurückgekehrt, leistete sie einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau der französischen Psychoanalyse und spielte eine wichtige Rolle in den ersten Debatten der französischen Psychoanalytiker.

 „Marie Bonaparte“ ist auch die Geschichte einer Analyse: Sie beginnt 1925 mit Maries Reise nach Wien zu Sigmund Freud. Traumanalyse und freie Assoziation versetzten Marie zurück in ihre Kindheit:    

Diese ist gekennzeichnet von der Härte und Kälte der Großmutter und den Gerüchten um die angebliche Ermordung von Maries Mutter, von Einsamkeit und Angst. Freuds Behandlung bringt jene verschütteten Erinnerungen ans Licht die Marie bis in ihre Träume verfolgt haben. Marie erlebt all die schrecklichen Gefühle ihrer eigenen Kindheit wieder - Maries Heilung beginnt.  

„Die Geister verschwinden bei Tagesanbruch. Doch man muss den Mut haben, sie auch am helllichten Tage herbeizurufen.“
Marie Bonaparte

Schließlich erlangt sie jene ersehnte menschliche Freiheit, die sie nie zuvor im Leben kannte. Sie kann sich von ihren neurotischen Beziehungen weitgehend lösen und körperliche Lust und tiefe Zuneigung empfinden.

 „Marie Bonaparte“ ist aber auch die Geschichte von intensiven Beziehungen:

Da ist ihre Beziehungsgeschichte mit Sigmund Freud. Seine Affinität zu Marie ist vielschichtig. Er ist von ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihrem Geld beeindruckt, von ihrer Weiblichkeit begeistert. Er findet aber auch eine Seelenverwandte in Marie, der er seine Schwächen und Ängste anvertraut, letztlich sogar Hilfe von ihr annimmt. Freud ist für Marie auch eine Vaterfigur. Sie sorgt sich wegen seiner fortschreitenden Krebserkrankung und wird nicht müde, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Darüber hinaus gibt es auch noch die fruchttragende wissenschaftliche Ebene, die die beiden verbindet und stärkt.

Sigmund Freuds Ehefrau Martha (Elisabeth Orth) ist der stabile Faktor in seinem geistig so bewegten Leben. Sie ist an seiner intellektuellen Arbeit nicht interessiert, sie liebt den einfachen Mann, den Menschen Freud. Als Mutter seiner sechs Kinder gibt sie Freud ein Zuhause. 

In Freuds großem Haushalt in der Berggasse 19 wohnt auch Minna Freud (Gertraud Jesserer), die Schwester Marthas. Sie ist im Gegensatz zu Martha sehr an Freuds Arbeit interessiert. Sie ist ihm eine Seelenverwandte. Auch sie flüchtet 1938 mit den Freuds nach London. 

Sigmund Freuds berühmteste Tochter Anna Freud (Anne Bennent) ist in diesen Jahren eine der wichtigsten wissenschaftlichen Ratgeberinnen und enge Vertraute Freuds. Sie befreundet sich mit Marie. Anna ist von Maries Persönlichkeit hingerissen und von Maries Macht und Reichtum beeindruckt. 

Mimau (Michele Gleizer) Maries Gouvernante und Mutterersatz Mimau ist eine einfache, liebenswerte, wohlwollende Frau. Sie ist Maries wichtigste weibliche Bezugsperson. Marie fühlt sich von ihr bedingungslos geliebt. Als Mimau stirbt bittet sie um Nachsicht: Ich werde dir zum ersten Mal wehtun müssen ... aber es ist wirklich nicht meine Schuld ...“

 

Maries Männer 

„Mein Gemahl. Er langweilt mich, er legt mir Fesseln an, aber er ist der einzige, der mich bis zum Tod lieben wird. So braucht mein Herz, wenn es leidet, die starke, treue Brust des Gatten. Andere sind vorbeigegangen, andere werden vorbeigehen und mit ihnen unsere Kinder. Das Leben wird sie lächelnd nehmen. Wir werden eines Tages alt sein, allein, und wir werden füreinander da sein, was bleibt wenn das Leben vorbei ist.“
                                                                                                                        Marie Bonaparte
 

Prinz Georg von Griechenland (Christoph Moosbrugger) ist Maries Gemahl. Durch die Heirat mit ihm erlangt sie politische Macht und diplomatischen Einfluss. Ihr Reichtum und seine Position machen sie zu einer wichtigen Frau im Europa der 20-er und 30-er Jahre.
Prinz Georg ist ein großer, schöner Mann. Er ist der Vater ihrer Kinder – Eugenie (Isild Le Besco) und Pierre (JUan Le Besco) und der Mann mit dem sie ihren Lebensabend verbringen wird. 
Georgs Liebe aber gehört seinem Onkel Valdemar (Fritz von Friedl). Valdemar ist nur 10 Jahre älter als Georg. Er ist so intensiv in die Familie involviert, dass Maries Kinder ihn „Papa two“ nennen. Nachdem Georg aus St. Cloud auszieht, lebt er mit Valdemar in einem Palais in Paris.

Jean (Didier Flamand) ist Maries langjähriger Liebhaber und der Mann ihrer Cousine Geneviève (Dominique Reymond). Jean zu erobern ist eine alte Rache an der hübschen Cousine. Dieser Mann behandelt Marie schlecht und sie kann ihn nicht besitzen. Ein teuflischer Reiz für die neurotische Frau. Nach ihrer Heilung kann sie diese Beziehung lösen und mit Geneviève Frieden schließen. 

Und schließlich Rodolphe Löwenstein (Sebastian Koch), den sie zärtlich ihren „Löwen“ nennt. Er ist ein Lieblingsschüler Freuds und bedeutend jünger als Marie. Mit ihm erlebt sie sexuelle Erfüllung. In die Tiefen ihrer Seele kann er jedoch nicht vordringen. Er liebt sie sehr, doch Marie entscheidet sich gegen ihn. Er emigriert 1938 nach New York.
 

Historischer Kontext 

Wien 1925, erste Republik. Die Auflösung der Habsburger Monarchie nach dem ersten Weltkrieg brachte eine Reihe gesellschaftlicher Veränderung mit sich. Der strenge moralische Kodex der Kaiserzeit und die entbehrungsreichen Kriegsjahre sind Vergangenheit.  Aufkeimende Lust an Vergnügen und Amusements prägen die Stimmung im Wien der wilden 20-er. Aber auch eine „neue Sachlichkeit“ bestimmen diese Jahre.

 Berühmte Wissenschafter und Nobelpreisträger wie Julius Wagner-Jauregg oder Otto Neurath und mit ihm der Wiener Kreis, begnadete Literaten wie Franz Kafka, Karl Kraus oder Hugo von Hofmannsthal und Philosophen wie Wittgenstein machen Wien zu einem geistigen Zentrum der Welt.

 Im Wien der 20er Jahre gab es aber auch grauenhafte Armut. Mittellose Flüchtlinge, Arbeitslose, Bettgeher und Obdachlose waren für diese Zeit ebenso charakteristisch.
Lebenslust und Morbidität, Weltoffenheit und Intoleranz, Erotik und Ressentiments waren selten so eng verknüpft. Diese Atmosphäre war ein Nährboden für bahnbrechende Entwicklungen.

In der historischen Entwicklung gibt es 1933 einen Wendepunkt. Mit der Selbstausschaltung des Parlaments beginnt die Zeit des Austrofaschismus. Am 10. Mai des Jahres werden in der von den Nationalsozialisten inszenierten Bücherverbrennung auch Freuds Werke vernichtet.  

„Wir haben Fortschritte gemacht. Vor einigen Jahrhunderten hätten sie mich verbrannt“.                                                                                                                          Sigmund Freud

 1938 marschieren die deutschen Truppen in Wien ein. Hausdurchsuchungen und Verhaftungen durch die Gestapo stehen – auch bei Freuds – an der Tagesordnung.
Freud entschließt sich widerwillig gerade noch rechtzeitig zur Flucht. Er übersiedelt seinen gesamten Lebensraum nach London, wo er im darauffolgenden Jahr stirbt.  

Marie Bonaparte überlebt den Krieg. Sie kämpft noch viele Jahre als Analytikerin für die Ideen Freuds und ihre eigenen Ideale.

  

 Ausstattung 

Die Besonderheit dieses historischen Filmes liegt in seinem halbdokumentarischen Charakter. Die beiden Hauptrollen sind geschichtliche Figuren. Ihre Historien sind bis ins Detail recherchiert und dokumentiert. Das Ausstattungsteam unter der Leitung von Architekt Peter Manhardt bringt es in dieser Produktion zuwege, die Schauplätze dieses Filmes (Wien, Paris, St. Cloud in Frankreich, Maresfield Garden in England, und eine Villa in der Toskana) allesamt in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich nachzubauen. Es spricht für die Vielfalt der Österreichischen Architektur und Landschaft, dass diese unterschiedlichen Motive hier gestaltet werden können. Viele der originalen Schauplätze wie St. Cloud sind entweder abgerissen oder im Krieg zerstört worden. Die Wiener Berggasse ist für historische Außenaufnahmen wegen der vielen modernen Gebäude nicht verwendbar. Die originale Einrichtung von Freuds Wohnung in der Berggasse befindet sich im Londoner Freud-Museum. Die Praxis wird in einer Villa in Liesing nachgebaut.

 Die  persönlichen Eigenheiten der Hauptakteure dieser Geschichte stellen eine besondere Herausforderung an das Ausstattungsteam. Freud war leidenschaftlicher Sammler. In seiner Praxis befanden sich neben rund 300 antiker Plastiken, sehr viele antike Gemälde und zirka 80 Laufmeter Bücher. Die Vorlage der Originalfotos von Eduard Engelman (vom Mai 1938) und die aktuelle Ausstellung in der Wiener Graphiksammlung „Albertina“ (17.3.-9.6.03) ermöglichten dem Innenrequisiteur Werner Otto die authentische Rekonstruktion des aus Antiquitäten, Exotica und bourgeoisem Wohnkomfort zusammengesetzten Interieurs.

 Marie Bonapartes Reichtum, der sich in ihrem Schloss in St. Cloud wiederspiegelt, wird im Schloss Eckartsau mit einem großen Aufwand an Stoffen, Tapeserien, Teppichen und antiker Möbel nachgebaut. Bis zu 500 Laufmeter Damast und Brokatstoffe aus Frankreich waren notwendig, um Schloss Eckartsau im Lichte St. Clouds glänzen zu lassen. Die bis zu 50 Quadratmeter großen Teppiche wurden von der Teppichkammer des Hofmobiliendepots geliehen.  

Rund ein Drittel der Aufnahmen sind Außenaufnahmen, zwei Drittel Innenaufnahmen. In den Straßenmotiven bestimmen wunderschöne Oldtimer das Bild. Die beiden Rolls Royce sind eine Leihgabe des größten Rolls Royce Museum der Welt in Dornbirn, die 20 weiteren Automobile sind Leihgaben aus Privatbesitz. 

 

Maske und Kostüm 

Auch das Filmdepartment „Maske“ stellt sich der Herausforderung historische Figuren so realitätsnah wie möglich darzustellen, ohne den Schauspieler und seine Rolle zu beengen. Make-up und Frisuren entsprechen der Mode der 20-er bis 40-er Jahre. Die Frisuren werden für jeden Dreheinsatz neu gestylt, das Maskenteam wird mit nur einer Perücke auskommen. 

Die österreichische Kostüm - Crew von Uli Fessler hat in den Unterlagen des Freud-Museums, der Nationalbibliothek, des Modemuseums im Schloss Hetzendorf und des Museums für Angewandte Kunst recherchiert und die rund 700 Kostüme vom traditionellen Kostümverleih Lambert Hofer teils angemietet, teils neu anfertigen lassen. Die 350 Herren, die 180 Damenkostüme, die 60 Uniformen und die 110 Schauspielerkostüme verwandeln Schauspieler und 413 Komparsen in Zeitgenossen Marie Bonapartes.

Madame Deneuve reist mit 50 eigenen Kostümen aus Frankreich an. Die französischen Uniformen und Leihkostüme sind von den Firmen Costume & Costume Paris und Maratier-Paris geliehen.